Wer sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennt, muss sich auch zu Gewaltfreiheit bekennen. Politische Macht kann in einer Demokratie nur aus einem Prozess von Kommunikation und Kooperation legitimiert werden, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Gewalt ist nicht konstruktiv. Gewalt entmenschlicht ihre Opfer. Gewalt ist keine legitime Form der Machtausübung.
Aus diesem Grund lehnen wir jede Form von Gewalt ab und verschreiben uns in unserer politischen Arbeit, unabhängig der Ziele, der Gewaltfreiheit. Dies umfasst natürlicherweise die Gewalt gegen andere Menschen – ob körperlich oder sprachlich – aber auch gegen Sachen, deren Beschädigung oder Zerstörung Menschen die Lebensgrundlage entziehen könnte.
Um diesem Ideal entsprechen zu können, müssen wir immer auch zuerst bei uns ansetzen, d.h. wir sollten uns zunächst darüber vergewissern, nicht selbst in illegitimer Weise Macht auszuüben durch zum Beispiel gewaltvolle Sprache. Wenn wir konstruktiv bleiben wollen, dürfen wir unsere Sprache und somit unsere Macht nicht dazu missbrauchen, Menschen und Ideen vom politischen Diskurs auszuschließen, sofern sie nicht selbst Gewalt ausüben. Auch für Kundgebungen, Demonstrationen und alle sonstigen Veranstaltungen anderer Organisationen gilt, wir werden uns nur unter der Bedingung der Gewaltfreiheit daran beteiligen.
Wo Macht missbraucht und staatliche Gewalt ausgeübt wird, werden wir darauf aufmerksam machen, sei es auf den Straßen Augsburgs, an den europäischen Außengrenzen oder überall sonst in der Welt. Innerhalb bestimmter Grenzen muss staatliche Macht aber natürlich möglich sein. Wenn diese demokratisch legitimiert ist und zum Schutz der Demokratie und unter Wahrung der Grund- und Menschenrechte der Betroffenen ausgeübt wird, ist in diesen Fällen – und nur in diesen – auch die Legitimation für polizeiliche und militärische Machtausübung gegeben. Aber diese Grenzen werden oft allzu leichtfertig überschritten. Wir haben die Aufgabe, hierüber auf unseren Kanälen aufzuklären, Widerstand gegen den allgegenwärtigen Machtmissbrauch zu formieren, in Zusammenarbeit mit zum Bespiel Betroffenen von Polizeigewalt in Augsburg, sowie die militärische Rolle Deutschlands in der Welt kritisch zu hinterfragen.