Wie aus den vorherigen Plakaten hervorgegangen ist, betrifft die Klimakrise uns alle. Ebenso ist klar, dass für einen funktionierenden Klimaschutz ein systematisches Umdenken stattfinden muss. Aber auch unsere persönlichen Handlungen haben einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss.
Warum ist mein Einsatz wichtig?
Der durchschnittliche jährliche pro Kopf Treibhausgasausstoß der Deutschen liegt bei 8,5 Tonnen CO2-Äquivalent [1], 2 Tonnen höher als der EU-Durchschnitt. [2][3] Diese Zahlen sind jedoch nicht unveränderlich. So kann zum Beispiel der Treibhausgasausstoß durch eine Umstellung der Ernährung und einen bewussteren Konsum – also das Nicht-wegwerfen von Lebensmitteln – in diesem Bereich um ein Drittel (600 Kilogramm) reduziert werden. [4] Neben der Ernährung kann das Nutzen der ÖPNV statt des Autos sowie ein Verzicht auf innereuropäische Flugreisen die Bilanz um zusätzliche 1,9 Tonnen senken. Hinzu kommt die Wahl des Stromanbieters. Ein Zwei-Personen-Haushalt (berechnet auf einer Wohnfläche von 70qm) kann dabei durch den Wechsel zu Ökostrom rund eine Tonne CO2 pro Jahr einsparen. [5]
Es gibt – neben den genannten – zusätzlich eine ganze Bandbreite an Maßnahmen, mit denen wir in unserem Alltag die Treibhausgas Emission verringern können. Diese reichen von der Reduktion von Papiermüll durch „keine Werbung“-Aufkleber am Briefkasten bis zum verringerten Konsum – indem nicht jedes Produkt gekauft, sondern, wann immer möglich, geliehen wird. Und jede dieser kleinen Anpassungen hilft uns dabei, der Erreichung des 1,5 Grad Ziels näher zu kommen. [6][7]
Neben den direkten Auswirkungen dieser Handlungen gibt es auch noch eine zweite Ebene, denn Wirtschaft und Politik finden nicht im luftleeren Raum statt. Es handelt sich bei beiden um diskursive Systeme – sie funktionieren also über Kommunikation – und die genannten Handlungen sind in diesem System unsere Äußerungen. Da der Bereich der Ökonomie nach einer Kosten-Nutzen Kalkulationen funktioniert, wird kein Unternehmen dauerhaft Güter produzieren, die nicht konsumiert werden. Die Politik wiederum orientiert sich an den Systemen der Gesellschaft sowie der Wirtschaft, wodurch eine Wechselwirkung entsteht. Innerhalb dieser nehmen die Entscheidungen der Einzelnen eine wichtigere Rolle ein, als offenkundig ersichtlich ist. Wenn wir also die Anreize setzen, können wird dadurch einen zusätzlichen positiven Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.
Was soll ich mitnehmen?
Es wäre utopisch anzunehmen, dass ein vollumfänglicher Klimaschutz nur durch die Bürgerinnen und Bürger geleistet werden kann. Auch hier muss die Regierung – zum Beispiel durch Subventionen im Bereich der nachhaltigen Agrarwirtschaft – tätig werden, damit ein nachhaltiger Konsum auch für Menschen mit niedrigen Einkommen bezahlbar wird.
Gleichsam können jedoch schon jetzt alle von uns durch kleine Umstellungen einen erheblichen Beitrag leisten – sowohl durch die daraus resultierende direkte CO2 Einsparung als auch die Signale an Wirtschaft und Politik. Nur durch eine Kombination von politischen Maßnahmen sowie diesem persönlichen Engagement der einzelnen Person kann die Klimakrise noch abgewendet werden. Deshalb leisten Sie bitte einen kleinen Beitrag, damit die Klimakrise noch abgewendet werden kann.
Quellen / Weiterführende Links:
- [1] CO2-Äquivalent (=Hier werden die verschiedenen Treibhausgase und deren Effekte in CO2 umgerechnet, damit eine einfachere Darstellung sowie ein Vergleich möglich ist)
- [2] Statistisches Bundesamt: Treibhausgase: G20 verursachen rund 80 % der globalen CO2-Emissionen, 2021 <https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/umwelt-energie/umwelt/G20_CO2.html> (29. Okt. 2021)
- [3] Hierbei ist anzumerken, dass in diesen Zahlen der Ausstoß durch im Ausland produzierte Güter nicht enthalten ist. Hierdurch würde der Deutsche Durschnitt auf 11,17 Tonnen steigen (Siehe Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Klimaschutz in Zahlen Fakten, Trends und Impulse deutscher Klimapolitik, 2021, S.54)
- [4] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Klimaschutz in Zahlen Fakten, Trends und Impulse deutscher Klimapolitik, 2021, S.54
- [5] Umweltbundesamt: Co2-Rechner <https://uba.co2-rechner.de/de_DE> (29. Okt. 2021) & Döbbelt, Johannes: CO2-Fußabdruck. Klimaschutz: So kannst du selbst CO2 sparen, 2020 <https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/klimaschutz-so-kannst-du-selbst-co2-sparen/> (29. Okt. 2021)
- [6] Pure, Isabella: 16 Tipps, wie du deinen CO2-Ausstoß reduzieren kannst, 2019 <https://natur-ratgeber.de/16-tipps-wie-du-deinen-co2-ausstoss-reduzieren-kannst/> (29. Okt. 2021) & Krafft, Elisabet & Teusch, Liliith: Wie Sie die Welt retten können, 2019 <https://www.focus.de/wissen/klima/co2-fussabdruck-reduzieren-was-jeder-fuer-seine-klimabilanz-tun-kann_id_10804026.html> (29. Okt. 2021)
- [7] Weitere Informationen zur Frage, welche Auswirkung unterschiedliche Lebensstile auf das Klima haben, finden Sie in Verbraucher starten durch beim Klimaschutz des Umweltbundesamts sowie dem 1.5 – DEGREE LIFESTYLES: Targets and options for reducing lifestyle carbon footprints des Institute for Global Environmental Strategies
- Tipps, wo Sie CO2 einsparen können, gibt der Klimarechner des WWF https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/wwf-klimarechner/