Blutspenden

Männer, die mit Männern schlafen, dürfen in Deutschland noch immer nicht Blutspenden – es sei denn, sie hatten zwölf Monate lang keinen Sex. Ein ähnliches, verallgemeinerndes Verbot gilt für transsexuelle Menschen. Wir, die Grüne Jugend Augsburg, finden das diskriminierend und fordern deshalb: Kippt endlich das Blutspendeverbot für Homo-, Bi- und Transsexuelle!

Der Ausschluss von Homo-, Bi- und Transsexuellen von der Möglichkeit Blut zu spenden, begründet sich laut der Bundesärztekammer auf höheren HIV–Infektionsraten in diesen Personengruppen und verweist auf ein gesteigertes Infektionsrisiko bei analem Geschlechtsverkehr.

Selbstverständlich muss die Sicherheit der Blutspende weiterhin oberste Priorität im Auswahlverfahren haben.

Allerdings ist es ungerecht und diskriminierend Bevölkerungsgruppen pauschalisiert vom Blutspenden auszuschließen mit einer lebensfernen, nicht umsetzbaren Regel. So dürfen Menschen, die eine heterosexuelle Beziehung führen Blut spenden, Männer, die eine homosexuelle Beziehung führen, aber nicht. Begründet durch das Vorurteil, dass sexuelle Verhalten von schwulen Männern beinhalte grundsätzlich einen häufigeren Wechsel von Sexualpartnern, als das von heterosexuellen Männern.

Ebenso bodenlos ist der grundsätzliche Ausschluss von transsexuellen Menschen, welcher auf herablassenden Vorurteilen basiert. Denn „Sexarbeit ist bei Transsexuellen verbreitet“ und die „häufig anzutreffende, häufig vielleicht auch nur temporäre Arbeit im Sexgewerbe führt dazu, dass Transsexuelle ein hohes HIV-Risiko haben“.*

Solche verallgemeinernden und diskriminierenden Vorurteile haben keinen Platz in unserer Gesellschaft und somit auch nicht die Ausschluss von Homo, Bi- und Transsexuellen vom Blutspenden!

Wir fordern eine objektive Befragung des individuellen Risikoverhaltens, wie bei heterosexuellen Menschen, für alle Bevölkerungsgruppen und kein grundsätzliches Verbot aufgrund der sexuellen Identität und Orientierung.

*Quelle: offizielle Stellungnahme der Bundesärztekammer

Marc Quittkat