9. August 2017

Nein zu Rassismus, Ja zu Solidarität und Menschlichkeit!



Wir haben gemeinsam mit vielen hundert jungen Menschen gegen den Spaziergang der Nazis von der Bürgerinitiative Ausländerstopp Augsburg demonstriert. Danke an die ver.di Jugend Augsburg für die Organisation. Wir sind viele – Rassismus und Ausgrenzung haben in Augsburg keinen Platz!

Für uns sprach bei der Kundgebung Eva Lettenbauer, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND in Bayern:

„Wir stehen hier, um ein klares Zeichen der Willkommenskultur zu setzen. Wir zeigen, dass Menschen, die von ihrem ursprünglichen Wohnort fliehen müssen, in Augsburg willkommen sind. – und auch Menschen, die aus anderen Gründen aus anderen Ländern nach Deutschland einwandern dürfen unter keinen Umständen Hass und Hetze von Rechten, wie der Bürgerinitiative Ausländerstopp, ausgesetzt sein.

Das Augsburger Friedensfest am heutigen 08. August ist ein Fest, das dem Zusammenleben in Vielfalt Aufmerksamkeit schenkt. Die Stadt Augsburg mit über 40 Prozent Menschen mit Zuwanderungsgeschichte lebt ganz klar gesellschaftliche Vielfalt. Es ist wichtig immer und immer wieder deutlich zu machen, dass jeder Mensch, das Recht auf ein würdevolles Leben frei von Gefahr und Diskriminierung hat.

Wenn Nazis heute durch Augsburg laufen, um ihr menschenverachtendes Gedankengut zu verbreiten, werden wir laut und geben Rassismus und Menschenfeindlichkeit keine Chance. Noch dazu ist es nicht irgendwer, der hinter der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ steht. Roland Wuttke ist ultrarechter NPD-Funktionär, kann mit so gut wie allen rechten Organisationen in Bayern, behauptet den NationalSozialistischenUntergrund NSU hätte es nie gegeben und bejubelt die schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten. Damit Antisemitimus, Rassismus und antidemokratische Ideen nie wieder sind – stehen wir hier.

Bei ihrem Stadtspaziergang will die rassistische Bürgerinitiative viele krude Theorien verbreiten. Natürlich gelten in Augsburg Recht und Gesetz – was für ein Blödsinn anderes zu behaupten. Sinnvoller wäre es konkrete Gesetze zu kritisieren – auch wir als GJ kritisieren zum Beispiel die Asylrechtsverschärfungen oder das Ausgrenzungsgesetz der CSU in Bayern auf das schärfste und lehnen es ab.

Die Bürgerinitiative springt auf Lügenpresse- Behauptungen der AfD auf – doch niemand zensiert hier Meinungen. rassistisches und menschenfeindliches Gedangengut nimmt immer mehr Raum ein, deshalb stehen wir hier für ein buntes Augsburg.

Auch ist von der „Asylindustrie“ die Rede. Das ignoriert das Leid und den Tot Tausender im Mittelmeer. Wir müssen hinschauen und handeln – mit legalen Fluchtwegen, europaweiter Zusammenarbeit und einem Ende des Wegduckens einzelner Länder und mit ernst gemeinter Bekämpfung von Fluchtursachen. Waffenlieferungen in Kriegsgebiete müssen sofort beendet werden.

Lasst uns gemeinsam weiter kämpfen gegen menschenfeindliche Gruppierungen, wie die Bürgerinitiative Ausländerstopp oder die AfD – für eine humane Flüchtlingspolitik. Wir wollen in einer modernen, freiheitlichen, demokratischen und sozialen Gesellschaft leben. Dem steht nichts mehr entgegen als der Gedanke Menschen aufgrund ihres Geburtsorts abzuwerten und zu Menschen 2. Klasse zu  machen.

Derartige Diskriminierungen sind rückwärtsgewandt. und missachten die Menschenwürde. Die Fantasie eines kulturell und ethnisch homogenen deutschen Volk ist gefährlich und durch nichts zu rechtfertigen. Setzen wir auf Vernunft und Humanität und lassen wir uns unsere Freiheit, unsere Solidarität und die Menschenrechte nicht nehmen und treten dafür ein, dass sie für alle Menschen uneingeschränkt gelten.

Augsburg ist bunt nicht braun!“

 



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