CO2 Filteranlagen

Carbon Capture and Storage (CO2-Abscheidung und -Speicherung) sowie Carbon Capture and Utilization (CO2-Abscheidung und -Nutzung) sind zwei Verfahren, welche immer wieder genannt werden, wenn es um die Klimakrise oder besser das Stoppen dieser geht. Bei diesen Methoden wird CO2 entweder direkt von einem Vorgang bezogen, welcher CO2 produziert oder aber, es wird aus der Luft gefiltert. Anschließend wird es dann – je nach Methode – genutzt oder unterirdisch gespeichert. [1]

Besonders die CO2-Filteranlagen sind in der letzten Zeit immer öfter in den Fokus gerückt, Länder wie Dänemark und Irland planen so Millionen Tonnen an CO2 zu neutralisieren. [2]

Was steckt hinter der Technologie? 

Bei der CO2-Anscheidung wird Luft in eine Anlage gesogen und dort in Filtern auf circa 100 Grad Celsius erhitzt. Hierdurch setzt sich das CO2 als konzentriertes Gas frei und die bereinigte Luft kann zurück in die Atmosphäre geleitet werden. Zurück bleibt das CO2, welches gelagert – indem es mit Wasser gemischt und dann in die Erde geleitet wird – oder weiterverwendet werden kann. [3]

Ein großer Vorteil ist, dass es sich bei der Technologie nicht nur um Zukunftsmusik handelt, sondern sie bereits eingesetzt wird. So hat das Schweizer Unternehmen Climeworks in diesem Jahr eine CO2-Filteranlage auf Island in Betrieb genommen, welche jährlich bis zu 4000 Tonnen CO2 aus der Luft filtern und unterirdisch speichern soll. [2]

Das Unternehmen hat auch bereits Erfahrung mit dieser Technologie und der Anwendung, da es bereits eine kleinere Anlage in der Schweiz betreiben hat, die jährlich 900 Tonnen CO2 aus der Luft filtert. Das herausgefilterte CO2 wird in diesem Falle an einen Gemüsebauern aus der Nähe verkauft, der dieses als Luftdünger verwendet. Weitere Anwendungsfelder für das CO2 wären in der Getränkeindustrie, aber auch die Herstellung synthetischer Kraftstoffe. [3]

Also alles bestens?

So gut die Technologie auch zu sein scheint, gibt es aktuell noch einige Probleme auszuräumen. Zum einen wäre da der enorme finanzielle Aufwand für das Herauslösen des CO2, dieser beläuft sich aktuell auf 100 Euro pro Tonne. [3] Hinzu kommt die Frage, woher der Strom für die Anlage stammt, denn solange dieser nicht ökologisch ist, bringt das ganze Vorhaben keinen Mehrwert. [4]

Dieser Punkt leitet auch zu den letzten beiden Problemen über. Das erste liegt darin, dass diese Technologie nur dann etwas bringt, wenn es auch eine allgemeine Umstellung gibt. Denn nur dann bringen uns die aus der Luft gefilterten CO2 Mengen voran, wenn alles so weiter geht, wie bisher, dann wird uns auch diese Technologie nicht weiterbringen, da die Leistung, welche sie erbringen kann, dafür zu gering ist. [5]

Und der letzte Punkt betrifft die rechtliche Ebene. Aktuell wird CO2, welches bei der Carbon Capture and Utilization Methode chemisch gebunden wird, nicht in den Emissionshandel miteinbezogen, auch, wenn es später in die Atmosphäre entlassen wird. Das hat zur Folge, dass es zu keiner wirklichen Reduktion des Ausstoßes kommt und dieser lediglich auf dem Papier stattfindet. [6]

Was soll ich mitnehmen?

Die CO2-Filteranlagen sind eine spannende Technologie, mit einem breiten Anwendungsfeld, die auch einen Teil zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen kann, wenn sie weiterentwickelt und juristische Probleme beseitigt werden. Doch auch wenn das alles geschehen ist, reicht sie allein nicht aus, sondern hat nur dann einen sichtbaren und relevanten Effekt, wenn sie mit anderen Maßnahmen kombiniert wird.

Quellen / Weiterführende Links: