26. Juli 2020

PM: Grüne Jugend Augsburg kritisiert die rassistischen Zuschreibungen von Peter Schwab



Wieder einmal aufs Neue wird uns gezeigt, dass Rassismus in unserer Gesellschaft steckt. In unserer Polizei. In unserem Stadtrat. Und dort nicht nur bei der #noAfD.

Peter Schwab, Polizeibeamter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion Augsburg im Augsburger Rathaus, hat auf Facebook und in seinem Interview mit der Augsburger Allgemeinen seinen Unmut über Männer Luft gemacht, die Frauen* belästigt haben.

Selbstverständlich verurteilen wir als Grüne Jugend jegliche Gewalt gegen Frauen* zutiefst, unabhängig davon, von wem diese ausgeht.

Doch Herr Schwab sprach nicht einfach nur von Männern, sondern von „halbstarken Jugendlichen“, denen er „unverkennbar äußerlich und stimmlich Migrationshintergrund“ zuordnet. Diese rassistischen Zuschreibungen, verknüpft mit abschätzigen Zuschreibungen wie „Halbstarke“ und „Gossensprache“, sind nicht tragbar.

Der Fraktionsvorsitzende Peter Rauscher der Fraktion Grüne Augsburg hat in der Stadtratssitzung von seiner Erfahrung berichtet, die er als Notfallsanitäter in der Maxstraße gemacht hat: unverkennbar gibt es Jugendliche, die über die Stränge schlagen. Jedoch sei laut ihm die Mehrheit ohne sog. „Migrationshintergrund“.

Umso erschreckender, dass auch zahlreiche Stadträt*innen wie Bernd Zitzelsberger von der CSU, Sieglinde Wisnewski von der SPD/DIE LINKE – die soziale fraktion und Regina Stuber-Schneider von den FREIE WÄHLER AUGSBURG den Facebook-Post von Herrn Schwab nicht nur liken, sondern zum Teil gar positiv kommentieren („Volle Zustimmung, Peter.“). Zahlreiche rassistische Kommentare („Wir haben uns das Gesindel ins Land geholt“) darunter werden ignoriert bzw. positiv zur Kenntnis genommen.

Wir fragen Sie Herr Schwab:
Inwiefern trägt es zur Klärung von gesamtgesellschaftlichen Problemen bei, vermeintliche Herkunft, Hautfarbe oder Sprachkenntnisse von Menschen in den Vordergrund zu stellen?
Finden Sie nicht auch, dass Sie, besonders in Ihrer Rolle als Stadtrat, durch solche Zuschreibungen Hetze und pauschale Stigmatisierung einer gesellschaftlichen Gruppe unterstützen?

Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir haben diese Strukturen verinnerlicht und müssen sie aktiv verlernen.
Unsere vielfältige Stadt Augsburg hat also kein Problem mit Menschen mit Migrationshintergrund / BIPoC, sondern ein Problem mit Rassismus (in der Polizei).



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